Wo es noch Wachstum gibt

Veröffentlicht von Yorck Wittkuhn am

Segmente der Druckindustrie entwickeln sich sehr unterschiedlich

Segmente der Druckindustrie entwickeln sich sehr unterschiedlich

Die Druckindustrie erlebte nach einem Marktvolumenanstieg im Jahr 2022 ab 2023 eine Fortsetzung ihres Vor-Corona-Trends. Doch die Segmente entwickelten sich unterschiedlich. Bücher, Kalender und Sonstiges verzeichnen Wachstum oder Stabilität, während Werbedrucke, Zeitungen und Zeitschriften schrumpfen.

Im Jahr 2022 stieg der Verkaufswert der produzierten Güter der Druckindustrie aufgrund des Nachlassens der Pandemiefolgen sowie höherer Absatzpreise. Der Preisindex für Druckprodukte ist im Jahr 2022 auf 112,5 gestiegen (gegenüber 97,8 im Jahr 2021)1. Die Print Business Consultants von Apenberg & Partner prognostizieren für 2023 bis 2027 einen leichten Rückgang des Verkaufswerts der produzierten Güter der Druckindustrie.

Steigerung bei Kalendern

Dagegen sind Kalender ein weiter wachsendes Segment, mit einem Verkaufswert von 110 Millionen Euro im Jahr 2022, der bis 2027 auf 133 Millionen Euro steigen wird. Auch die Kategorie „Sonstiges“ (zweitgrößtes Segment) wird leicht steigen, angetrieben durch das Bedrucken von anderen Materialien wie Kunststoffen, Glas und Metall. Das Segment der Plakate ist von 2015 bis 2022 um 50 Millionen Euro gestiegen und wird auch weiterhin leicht wachsen.

Buchmarkt bleibt stabil

Der Buchmarkt wird voraussichtlich stabil bei knapp unter einer Milliarde Euro bleiben. Er umfasst lose Bögen und festgebundene Bücher, wobei Bilderbücher steigen, Andere Bücher3 konstant bleiben und Adress- und Telefonbücher stark sinken. Neben losen Bögen zum Einlegen in Loseblatt-Bände, umfasst die Kategorie Bücher in losen Bögen auch klassische Copy Shop Produkte (Dissertationen, Monografien, Broschüre (ohne Werbecharakter), einzeln gedruckte Blätter oder Liedertexte) sowie öffentliche Bekanntmachungen von Behörden oder Sammlungen gedruckter Reproduktionen von Kunstwerken oder Zeichnungen.

Werbedruck rückläufig

Werbedrucke bleiben das größte Segment mit einem Verkaufswert von 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 und voraussichtlich 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2027. Der rückläufige Trend dieses Segmentes ist bedingt durch den Wandel in der Werbekommunikation der Unternehmen, wie zum Beispiel die vereinzelte Abschaffung des Kundenprospekts2. Dieser Trend wirkt sich insbesondere auf die Kategorien Kataloge sowie auf die Prospekte, Maillings und Flyer aus.

Stärkster Rückgang am Zeitungsmarkt

Die Segmente Zeitschriften und Zeitungen verzeichnen den stärksten Rückgang, wobei der Verkaufswert der Zeitschriften von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 1,05 Milliarden Euro im Jahr 2022 gesunken ist und bis 2027 voraussichtlich auf knapp 900 Millionen Euro weiter zurückgehen wird. Ähnlich entwickelt sich auch der Zeitungsmarkt. Mit einem Verkaufswert von 829 Millionen Euro im Jahr 2022 (Tageszeitungen + Wochenzeitungen) gegenüber 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2015, wird der Verkaufswert weiter zurückgehen auf 684 Millionen Euro bis 2027.

Fußnoten:

  1. destatis; Basisjahr 2015; Preisindex für Druckprodukte ohne Zeitungen sowie ohne reine Druckvorstufendienstleistungen
  2. https://www.apenberg.de/wp-content/uploads/2022/09/220929_Whitepaper_Stirbt-der-Werbeprospekt-aus-1.pdf
  3. Andere Bücher umfasst alle festgebundenen Bücher, die nicht Bilderbüchern oder Adress- und Telefonbüchern zuzuordnen sind.

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Yorck Wittkuhn

Yorck Wittkuhn ist seit Juli 2021 im Team von Apenberg & Partner GmbH Print Business Consultants. Durch seine Studienschwerpunkte „Quantitative Finance and Risk-Management“, „Internationale Betriebswirtschaftslehre“ sowie „Geld und Währung“ im Diplom-Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Greifswald bringt er das passende theoretische Handwerkszeug mit.