Werbung nur noch digital? Nein! Neue Forschungen über den IPA Bellwether Report haben ergeben, dass im ersten Quartal 2024 zumindest in Großbritannien nicht nur die Effektivität von Direktwerbung zugenommen hat, sondern dass diese Werbeform noch immer im wahrsten Sinne des Wortes ankommt.

Der IPA Bellwether Report ist eine vierteljährliche Umfrage, die einen Überblick über die Absichten der Unternehmen in Bezug auf Marketingausgaben und finanzielles Vertrauen gibt. Der Bellwether Report wird von S&P Global im Auftrag des Institute of Practitioners in Advertising untersucht und veröffentlicht.

Direktwerbung wird wieder stärker

Im Q1 2024 gab es dabei folgende Ergebnisse: Events waren die herausragende Bellwether-Kategorie und verzeichneten ein rekordverdächtiges Wachstum (Nettosaldo +23,1 %, von +15,9 %), da die Unternehmen weiterhin ein stetig steigendes Interesse an persönlicher Kundeninteraktion zeigen. Interessant: Das Direktmarketing (+7,0 %, von +12,6 %) konnte seinen Wachstumskurs fortsetzen, wenngleich sich der Aufschwung gegenüber dem bisherigen Mehrjahreshoch leicht abkühlte. Das Wachstum der Verkaufsförderungsbudgets (+4,9 %, von +1,4 %) hat sich im ersten Quartal 2024 weiter beschleunigt, während die Marktforschung (+1,4 %, von -5,0 %) und die PR (+0,6 %, von +1,9 %) geringfügige Zuwächse verzeichneten.

Verbraucher honorieren postalischen Kontakt

Noch einmal: Während Bereiche wie TV (-0,7%), Außenwerbung (-10,8%) und Audio (-4,5%) in den vergangenen Monaten schrumpften, stieg die Direktwerbung um ganze 7%. Diese positiven Nachrichten für die Direktwerbung im IPA Bellwether Report wurden durch den State of Prospecting 2024-Bericht der Vertriebstechnologie-Firma Sopro bestätigt, der weitere Beweise für die zunehmende Präferenz der Verbraucher für Printmarketing gegenüber reinen E-Mail-Kampagnen lieferte. Basierend auf der Analyse von Daten aus mehr als 75,2 Millionen E-Mails und Interviews mit über 350 Vertriebs- und Marketingprofis fand der Bericht heraus, dass es einen 22%igen Rückgang der Erfolgsraten für ausschließlich E-Mail-Aktivitäten im Jahr 2023 gab, während fast jeder fünfte (18%) Verbraucher per Post kontaktiert werden möchte, was mehr als doppelt so viele sind wie im Vorjahr.

Darüber hinaus sind drei Viertel der befragten Unternehmen der Meinung, dass die Marketingergebnisse besser sind, wenn E-Mail mit anderen Outbound-Marketingkanälen kombiniert wird, während 68% zustimmen, dass E-Mail-Prospecting auch Inbound-Marketingkanäle ergänzt.

Direktwerbung funktioniert!

Diese Ergebnisse bauen auf dem neuesten Jicmail-Bericht auf, der herausfand, dass 8,4% der Post im vierten Quartal 2023 einen Website-Besuch auslösten, wobei 4,8% zu einem Kontoeinblick und 3,3% zu einem Online-Kauf führten. Diese Zahlen werden jeden Marketingleiter aufhorchen lassen. In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, Kunden online zu verfolgen und die digitale Ermüdung zunimmt, ist es beruhigend zu wissen, dass ein Stück Direktwerbung direkt ins Zuhause gelangt und Ihre Markenbotschaft an die Personen weitergibt, an die Sie sie senden möchten.

Es ist klar, dass E-Mail-Kampagnen zwar eine große Reichweite bieten mögen, ihre tatsächlichen Ergebnisse im Vergleich zu Direktwerbung jedoch minimal sind. Der Jicmail-Bericht fand auch heraus, dass Post eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Umsätze in stationären Einzelhandelsgeschäften spielt, wobei 2,3% der Post im vierten Quartal zu einem Kauf im Geschäft führten.

Schlussendlich bleibt für den deutschen Markt zu hoffen, dass sich der Trend über den Kanal auch bei uns bestätigen lässt. Der oft geschmähte Bereich der Direktwerbung könnte sich damit einer kleinen Renaissance erfreuen. Die Unternehmen der Druckindustrie würden das hierzulande zu schätzen wissen.

Den vollständigen Bericht finden Sie unter: bit.ly/Jicmail-Q4-2023

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