Vor der Jahresbilanz
Bewertung halbfertiger Leistungen sind keine Bilanzkosmetik, sondern absolute Notwendigkeit
Mit dem Jahresende nähert sich für Druckereien eine kritische Phase, in der die bevorstehende Jahresbilanz betrachtet wird. Freude über positive Ergebnisse bleibt in diesem Jahr bedauerlicherweise meist aus, und der Wunsch nach Bilanzkosmetik drängt sich auf. Besonders im Fokus stehen dabei zwei Positionen: Material und „Halbfertige“. Steuerberater bitten um eine Bewertung dieser unfertigen Leistungen für die Jahresbilanz, wobei die Realität in der betrieblichen Praxis oft komplexer ist als gedacht.
Halbfertige Leistungen, als Teil- oder Gesamtleistungen, die abgeschlossen, aber noch nicht fakturiert wurden, erfordern eine präzise Bewertung. Diese Leistungen, in der Jahresbilanz als halbfertig ausgewiesen, fehlt die Verkaufsfertigkeit, daher werden sie oft als auf Lager liegende, bereits produzierte Teilprodukte betrachtet.
Was der Gesetzgeber fordert
Die gesetzlichen Vorgaben zwingen bilanzierungspflichtige Druckereien zu einer klaren Jahresbilanz, einschließlich der Bewertung des Fertigstellungsgrads von halbfertigen Leistungen. Diese Bewertung muss
- verlustfrei,
- nachvollziehbar und
- vergleichbar zu den Vorjahren sein.
Eine Herausforderung besteht darin, unterjährig eine aktuelle Datengrundlage zu schaffen und die Bewertungsmethodik zu optimieren.
Druck- und Weiterverarbeitungsunternehmen stehen vor verschiedenen Herausforderungen wie unzureichenden Daten, dezentralen Informationsquellen und ungenauen Zeiterfassungen. Die fehlende Einheitlichkeit bei der Berechnung der Fertigstellungsgrade, besonders bei mehreren Standorten, führt zu Schwierigkeiten bei transparentem Auftragscontrolling und Bewertung.
Ein realstischer Leistungsausweis ist notwendig
Die genannten Herausforderungen beeinflussen nicht nur die Bewertung halbfertiger Leistungen, sondern führen auch zu Verlusten bei verrechenbaren Leistungen, fehlerhaften Rechnungen und Schwierigkeiten bei der Ressourcen- und Kapazitätsplanung. Die Gewährleistung einer präzisen Bewertung halbfertiger Leistungen ist entscheidend für einen realistischen Ausweis der Leistungen in der Bilanz, und eine verlustfreie Bewertung ist unerlässlich.
Zusammengefasst liegt die Bedeutung einer soliden Bewertung des Leistungsstands, um Einzelwertberichtigungen und Forderungsausfälle in der Zukunft zu reduzieren. Bei korrekter Bewertung wird der Einfluss von Aufwendungen auf Erlöse unmittelbar sichtbar, und die Ermittlung des tatsächlichen monetären Werts bereits erbrachter Leistungen trägt zur finanziellen Stabilität bei. Steuerrechtliche Anforderungen und die Notwendigkeit, drohende Verluste zu vermeiden, unterstreichen die Wichtigkeit einer durchdachten Bewertung unfertiger Leistungen für den langfristigen Unternehmenserfolg.
EKDD gibt wertvolle Tipps zur Bewertung
Mitglieder von EKDD -Einkaufskontor Deutscher Druckereien eG, der einzigen echten Verbundgruppe der deutschen Druckbranche, haben eine ausführliche Information zu der Handhabung der Bewertung von halbfertigen und fertigen Produkten enthalten. Dies verbunden mit 5 ganz konkreten Tipps für die Umsetzung zur Verbesserung des betrieblichen Erfolgs. In Absprache mit EKDD, die nicht nur gute Einkaufspreise, sondern viele weitere Benefits für Druck- und Weiterverarbeitungsunternehmen bietet, können Interessenten das Whitepaper hier anfordern. Schreinen Sie in das Feld „Ihre Anfrage“ dazu bitte: „Ich bitte um das EKDD-Whitepaper Halbfertige Produkte“
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