drupa 2024
Hohe Zufriedenheit trotz weniger Besucher
Die drupa 2024 in Düsseldorf konnte in ihrer Rolle als globale Plattform für die gesamte Druck- und Weiterverarbeitungsindustrie überzeugen. Nach Angaben der Veranstalter präsentierten 1.643 Aussteller aus 52 Nationen ihre Neuheiten. Die Internationalität lag bei 80 Prozent.
Nachdem die drupa im Jahr 2020 der pandemiebedingten Absage zum Opfer fallen musste, folgte im Juni 2024 die erste Neuauflage. Der nun erschienene Abschlussbericht der Messe Düsseldorf zeichnet ein zufriedenstellendes Bild der internationalen Leitmesse der Druckindustrie. Dabei präsentierten insgesamt 1.643 Aussteller ihre Innovationen in den Düsseldorfer Messehallen – 2016 waren noch 1.828 Aussteller an den Start gegangen. Auch die Besucherzahlen waren gegenüber der letzten Drupa vor acht Jahren rückläufig: Gegenüber gut 260.000 Besuchern 2016 fanden in diesem Jahr rund 170.000 den Weg in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Etwa 20 Prozent der rund 170.000 Besucher kamen aus Deutschland, 80 Prozent reisten aus dem Ausland an. Mit 22 Prozent war dabei vor allem der asiatische Merkt stark vertreten.
Automatisierung & KI
Die ausgestellten Lösungen demonstrierten in den 18 Messehallen die Innovationskraft und die Leistungsfähigkeit der Branche. Zu den großen Ausstellern zählten unter anderem HP, Canon, Koenig & Bauer und Bobst. Ein zentrales Thema der drupa war die Automatisierung, die dank KI, intelligenter Workflows und ebensolcher Software weiter voranschreitet. Auch das Thema Nachhaltigkeit hatte den erwartet hohen Stellenwert. Neben der Ausstellungsfläche hatte die drupa ein umfangreiches Rahmenprogramm mit fünf Sonderforen entwickelt, zu denen unter anderem der Touchpoint Packaging gehörte.
(R)evolution in der Inkjet-Technologie
Zu den Highlights der Messe zählten auch die bemerkenswerten Weiterentwicklungen der Inkjet-Technologie und ihre Auswirkungen auf den Digitaldruck. In den letzten Jahren hat sich der Inkjet-Druck erheblich weiterentwickelt und die Druckindustrie grundlegend verändert. Während die Inkjet-Technologie bisher hauptsächlich im Transaktions- und Werbedruck eingesetzt wurde, ist sie inzwischen zu einer wichtigen Technik für Etiketten- und Verpackungshersteller geworden.
Digitaler Etikettendruck
Im Etikettendruck hat sich die UV-Inkjet-Digitaldrucktechnik hinsichtlich Druckgeschwindigkeit, Druckqualität, Farbraum, Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen und Kompatibilität bei den meisten Anwendungen bewährt. Auch in Bezug auf die Umweltverträglichkeit der UV-Piezo-Inkjet-Technologie wurden erhebliche Fortschritte erzielt. Die meisten im Digitaldruck verwendeten UV-härtenden Tinten sind frei von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) und setzen während des Druckprozesses keine schädlichen Emissionen frei. Zudem sind dank der sofortigen Aushärtung keine zusätzlichen Trockner erforderlich, was den Energieverbrauch senkt und die CO2-Bilanz des Druckprozesses und der hergestellten Produkte verbessert.
Neue All-in-One-Lösungen
Durch die Kombination digitaler und analoger Druck- und Weiterverarbeitungsverfahren in sogenannten „All-in-One-Lösungen“ können Hersteller das Beste aus beiden Welten anbieten. Diese All-in-One-Inline-Druckmaschinen integrieren Weiterverarbeitungslösungen wie Laminieren, Lackieren, Stanzen und Prägen in einem Prozessschritt. Dies spart Zeit, reduziert Kosten und steigert die Produktivität. Solche Maschinen bieten nicht nur den Vorteil, eine breite Palette von Produkten zu drucken – von kleinen Auflagen einfacher, rein digital gedruckter Etiketten bis hin zu mittelgroßen und großen Auflagen, die sowohl im Flexo- als auch im Digitaldruck produziert werden. Sie arbeiten zudem umweltfreundlicher, da sie den Energieverbrauch und die Makulatur verringern und generell die CO2-Bilanz der Druckindustrie verbessern.
Integrierter Kundenprotale mit hoher Relevanz
Als weiterer bedeutender Trend erwies sich die wachsende Relevanz integrierter Kundenportale. Diese Entwicklung erfordert die Zusammenarbeit verschiedenster digitaler Dienste für die Akteure im Buying-Center (wie Ingenieure, Einkäufer und Druckmaschinenbetreiber) sowie für die Vertriebspartner der Herstellerunternehmen. Kundenportale begleiten Kunden während ihrer gesamten Customer Journey und ermöglichen eine nahtlose Verbindung zwischen Marketing, Vertrieb und Kundenservice. Durch ein solches digitales Erlebnisportal erhalten die Kunden eine durchgängige Lösung für alle ihre Bedürfnisse, die digitale Unterstützung erfordern. Dies führt nicht nur zu einem verbesserten Kundenerlebnis, sondern steigert auch die Effizienz des Unternehmens. Kunden können ihre Aufträge bequem selbst online verwalten, erhalten wichtige Updates in Echtzeit und kommunizieren bei Bedarf direkt mit dem zuständigen Serviceteam. Integrierte Lösungen wie das Kundenportal sind ein wesentlicher Schritt hin zu einer vollständig digitalisierten und kundenzentrierten Produktionsumgebung.
Fazit: Internationale Zufriedenheit
Trotz rückläufiger Besucherzahlen berichteten eine Reihe von Messeteilnehmern von bemerkenswerten Vertragsabschlüssen. Große Aussteller wie Canon, Fujifilm, Heidelberger Druckmaschinen, HP, Horizon, Koenig & Bauer, Komori, Konica Minolta, Kurz und Landa konnten dabei die eigenen Erwartungen übertreffen. Einige Anbieter erreichten ihre Verkaufsziele bereits in den ersten Tagen. Auch Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zieht daher insgesamt ein sehr positives Fazit: „Die drupa hat ihre Position als Leitmesse der Branche und ihre einzigartige Anziehungskraft untermauert. Die beeindruckende Internationalität und vor allem die hohe Entscheidungskompetenz der Besucherinnen und Besucher sorgten für intensive und fundierte Fachgespräche sowie viele direkte Investitionsentscheidungen.“
Beitragsbild / Copyright: Messe Düsseldorf / ctillmann
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