Düstere Aussichten für die deutsche Papier- & Karton-Industrie

Veröffentlicht von EKDD am

Die deutsche Industrie steht scheinbar vor einer düsteren Zukunft,

Die deutsche Industrie, darunter auch die Papier- und Kartonindustrie, steht scheinbar vor einer düsteren Zukunft, geprägt von Standortschließungen und einer Krise in energieintensiven Sektoren. Die internationale Lage seit Beginn des Kriegs in der Ukraine vor 18 Monaten führte zu einer 20-prozentigen Verringerung der Produktion. Das entspricht den Unternehmen zufolge in etwa dem Doppelten des Rückgangs während der Covid-19-Krise.

Energieintensive Industrie auf der Kippe

Schwergewichte der Chemiebranche, darunter BASF, Lanxess und Evonik, haben bereits angekündigt, Standorte zu schließen und vermehrt in anderen Ländern zu investieren. Begründet wird dieser Schritt durch steigende Energiepreise und eine Wettbewerbsfähigkeitskrise. Die Papier- und Kartonindustrie sieht sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, schließlich verzeichnen energieintensive Sektoren insgesamt einen Rückgang von fast 16 Prozent in ihrer Produktion. Die Schließung von Papierfabriken kündigt ein ähnliches Dilemma an. Die Krise hat sich durch das Ende der Gaslieferungen aus Russland, den Ausstieg aus der Kernenergie und den Druck der Grünen zur Dekarbonisierung beschleunigt.

Die Frage nach der Zukunft

Die fortschreitende Deindustrialisierung und in diesem Zusammenhang die Frage nach der Zukunft der deutschen Industrie stehen im Mittelpunkt, schließlich tragen die oben angeführten energieintensiven Industrien derzeit einen Anteil von 20 Prozent zum deutschen BIP bei. Doch die Frage nach ihrer Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit wird stetig lauter. Die Diskussion über die Deckelung der Strompreise, insbesondere für energieintensive Industrien, spiegelt den politischen Kampf um den Erhalt dieser Sektoren wider.

Bleibt Deutschland Industrienation?

Die Bedeutung der Industrie für Deutschland, das sich seit dem Zweiten Weltkrieg als Industrienation definiert, wird in Frage gestellt. Die deutsche Industrie sieht sich mit einem existenziellen Dilemma konfrontiert. Sie verbraucht 29% der Energie. Die Diskrepanz zwischen dem Energieverbrauch der fünf energieintensiven Industrien (darunter die Papier- & Kartonindustrie) von 77% dieser 29% und der daraus entstehenden Wertschöpfung (17%) sowie der Beschäftigung (15% der Arbeitnehmer) in diesen Sektoren wird deutlich. Dementsprechend wird die Debatte über die Zukunft der deutschen Industrie intensiver.
Die Diskussion über die Dekarbonisierung der Energieproduktion und die Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit werden ebenfalls beleuchtet. Die Hoffnung, dass erneuerbare Energien die Kosten senken könnten, steht im Kontrast zu den Bedenken, denen zufolge Deutschland aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen weiterhin hohe Energiepreise haben wird.

Gesellschaftliche Debatte erforderlich

Die globale politische Unsicherheit und die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung verschärfen die Herausforderungen für die politische Führung. Die Frage nach einer neuen Definition der Industriepolitik und der Beziehung zwischen Staat und Wirtschaft ist entstanden. Die Landtagswahlen vom 8. Oktober 2023 haben in Bayern und Hessen bereits gezeigt, dass die Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsschichten mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen offensichtlich zunimmt. Damit steht Deutschland an einem entscheidenden Punkt in seiner jüngeren Geschichte. Die Frage, wo Deutschland in den nächsten zehn Jahren stehen will, erfordert gesamtgesellschaftlich eine tiefgreifende Debatte zu seiner künftigen wirtschaftlichen und industriellen Orientierung.

Dieser Blogbeitrag ist Auszug des umfangreichen „EKDD Insights 10-2023“ auf der Basis von Recherchen und Analysen von „Le Monde“, Paris. Das komplette Whitepaper steht EKDD-Mitgliedern zur Verfügung. Interessenten an einer Mitgliedschaft können es kostenlos hier erhalten.


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