Innovative Existenzsicherung für Druckereien mit einer Einkaufsgenossenschaft
Was in Handwerk und Landwirtschaft funktioniert, das sichert auch der Drucker-Branche ihr Überleben: Die Bildung von Einkaufs-Genossenschaften.
Das Druckergewerbe hat heute mit einer ganzen Reihe neuer Herausforderungen zu kämpfen, allem voran mit
immer neuer Konkurrenz und hartem Preiskampf. Das Überleben als Druckereibetrieb ist vielen Unternehmern
kaum noch möglich. Es fehlt also die viel beschworene zündende Idee, mit der sich entweder Umsätze steigern
oder Kosten senken lassen.
Für die Kostensenkung gibt es tatsächlich eine Innovation, wenngleich das Prinzip eigentlich schon von Jahr-
hunderte alter Tradition ist. Im 19. Jahrhundert waren es Bauern und Landwirte, die sich zu Genossenschaften
zusammenschlossen, um gemeinsam günstig Waren und Rohstoffe einzukaufen und die sich gegenseitig unter-
stützten. Ein Prinzip, das sich bis in unsere Tage gehalten hat und durch die EKDD auch auf die Druckindustrie
übertragen wird.
„Ob Handel, Bankenwesen oder Datenverarbeitung: Das Prinzip der Genossenschaft hat enorme Vorteile, die
sich in vielen gängigen Wirtschaftszweigen nicht ohne guten Grund etabliert haben“ erklärt Bodo F. Schmischke
von EKDD. „Wir als >>Einkaufskontor Deutscher Druckereien eG<< bringen das Genossenschaftsprinzip in das
Druckgewerbe und mit dem Konzept auch eine wirklich reelle Chance, zukünftig wieder deutlich wirtschaftlicher
und kostenoptimierter arbeiten zu können“.
Aufsichtsrat von EKDD Joachim Haas erläuterte erst kürzlich die Vorteile der Genossenschaft im „Deutschen Drucker“
(Heft 35/2012) und betonte dabei explizit die Vorteile, die durch die Bündelung aller Mitglieder entstehen. Vorrangig
geht es dabei um den kostengünstigen – weil in großen Stückzahlen möglichen – Einkauf von Arbeitsmaterialien,
Rohstoffen oder auch Dienstleistungen rund um das Druckgewerbe. Wer an dieser Stelle Geld spart, bleibt konkur-
renzfähig. Durch den Anschluss an eine Genossenschaft wie EKDD muss ein Unternehmer zudem nicht um seine
Selbstständigkeit als Unternehmer fürchten, er bleibt in seiner Entscheidung- und Weisungsfreiheit dauerhaft unge-
bunden. Er kann zur Optimierung seines Betriebes allerdings wesentliche Bereiche zur Genossenschaft auslagern,
z. B. Einkauf. Auf diese Weise gewinnt er – neben Kostenvorteilen – zusätzliche Zeitkapazitäten, um seine Kunden
zu bedienen und seine Arbeitsprozesse zu optimieren.